"Propaganda-Offensive hat zu mehr Spannungen geführt"
Pressemitteilung: Widerspruch aus China: Neue Studie chinesischer Intellektueller beschreibt Versagen der Tibet-Politik Pekings
Washington/Berlin, 2. Juni 2009. Eine bemerkenswerte Studie einer Gruppe chinesischer Akademiker widerspricht erstmals der offiziellen Position der chinesischen Regierung in der Tibet-Frage und macht die Politik Pekings für das Anwachsen von Spannungen in Tibet verantwortlich. Die am 12. Mai 2009 erschienene Studie der Initiative „Gongmeng“ („Initiative Offene Verfassung“) ist die erste innerhalb Chinas erschienene Analyse, die sich kritisch mit den Ursachen der Proteste in Tibet auseinandersetzt, während die chinesische Regierung eine zunehmend aggressivere Haltung gegenüber dem Dalai Lama und den Anliegen der Tibeter einnimmt. Die Studie ist bislang nur in chinesischer Sprache erschienen und liegt erstmals als englische Übersetzung durch die International Campaign for Tibet vor.
Ergebnis der einmonatigen in Tibet durchgeführten Recherche von „Gongmeng“ ist unter anderem, dass der Dalai Lama für die flächendeckenden Proteste in Tibet im vergangenen Jahr nicht verantwortlich zu machen sei. Die Autoren, von denen viele ihr Studium an der renommierten juristischen Fakultät der Universität Peking absolviert haben, sehen die Wurzeln für die anhaltenden Spannungen in Tibet dagegen in einer Politik, die die Tibeter systematisch an den Rand der Gesellschaft drängt und ihre kulturelle Identität in Frage stellt. Der Sondergesandte des Dalai Lama und Verhandlungsführer in den Gesprächen mit Vertretern der chinesischen Staatsführung, Lodi Gyaltsen Gyari, begrüßt die Studie: „Es ist erfreulich, dass eine Gruppe chinesischer Akademiker die Verantwortung übernommen hat, die Umstände, die zu den Demonstrationen im Frühjahr 2008 führten, unabhängig zu untersuchen. Wir hoffen, dass andere fortschrittliche Stimmen, auch solche in der chinesischen Regierung, diese Gruppe unterstützen und uns helfen werden, echte Lösungen für Tibet zu finden.“
Seit Ausbruch der Proteste in Tibet im vergangenen Jahr sind die Repressionen in Tibet weiter verschärft worden. Die Proteste seien von „feindlichen ausländischen Kräften“ und der „Dalai-Clique“ geplant und angeheizt worden, so die Version der chinesischen Regierung. Die Aussagen der Studie von „Gongmeng“ scheinen sich dagegen direkt an politische Entscheidungsträger in China zu richten; als ein Aufruf zu bahnbrechenden, alternativen Ansätzen, die die bisherige Tibet-Politik der chinesischen Regierung grundlegend revidieren. Die Studie ist Teil einer der Regierungspolitik kritisch gegenüber stehenden Bewegung chinesischer Intellektueller, die mitunter offen für Tibeter eintreten, etwa als Verteidiger in politisch sensiblen Strafprozessen.
Die englische Übersetzung der Studie des „Gongmeng Law Research Centre“ vom 12. Mai 2009, “An investigative report into the social and economic causes of the 3.14 incident in Tibetan areas”, kann hier eingesehen werden. Die chinesischsprachige Originalversion kann hier eingesehen werden: https://docs.google.com/Doc?id=df4nrxxq_91ctcf6sck.
Kontakt:
Kai Müller
Geschäftsführer / Executive Director
International Campaign for Tibet Deutschland e.V.
Schönhauser Allee 163
10435 Berlin
Germany
Tel.: +49 (0) 30 27879086
Fax: +49 (0) 30 27879087
E-Mail: presse(at)savetibet.de
www.savetibet.de
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