Pressemitteilung: Tibet: Einführung eines Feiertags zur „Befreiung von der Leibeigenschaft“ ist verantwortungslos
Berlin, 17. Januar 2009 – Die International Campaign for Tibet (ICT) hat die geplante Einführung eines Tages der „Befreiung von der Leibeigenschaft“ in Tibet scharf kritisiert und als Versuch der chinesischen Regierung bezeichnet, die Geschichte Tibets umzuschreiben. „Die Einführung dieses Feiertags ist unverantwortlich, weil er von den Tibetern als Provokation verstanden werden muss“, sagte Kai Müller, Geschäftsführer der International Campaign for Tibet Deutschland. Peking streue damit Salz in die Wunden der Tibeter, die im März dieses Jahres des blutig niedergeschlagenen Volksaufstandes in Lhasa vor fünfzig Jahren und der Flucht des Dalai Lama gedenken. „Peking trägt damit in keiner Weise zur Entspannung der Situation in Tibet bei und belegt nochmals deutlich seine Gleichgültigkeit gegenüber Stimmungen und Gefühlen in der tibetischen Bevölkerung“, kritisierte Müller und verwies auf die massiven Repressionen, die vor einem Jahr infolge der flächendeckenden Proteste in Tibet nochmals verschärft worden waren.
Berichten der chinesischen Staatsmedien zufolge soll auf einer am 19. Januar endenden Tagung des regionalen Volkskongresses in der Autonomen Region Tibet über die Einführung des Feiertages entschieden werden, der auf den 28. März fallen soll. Am 28. März 1959 hatte Premierminister Zhou Enlai die tibetische Regionalregierung in Lhasa nach Niederschlagung des tibetischen Volksaufstandes für aufgelöst erklärt. Tausende von Tibetern kamen während des Volksaufstandes ums Leben oder wurden inhaftiert. Der Dalai Lama war am 30. März 1959 über den Himalaja ins indische Exil geflüchtet.
Die Ankündigung ist Teil der massiven Propagandaoffensive Pekings in den staatlichen Medien, mit der es seine Politik in Tibet positiv darstellen will, so ICT. Auch international will die Zentralregierung einem Bericht der in Hongkong ansässigen „South China Morning Post“ die Präsenz der staatlichen Xinhua deutlich stärken und ihre Büros weltweit von 100 auf 186 erhöhen. Damit seien Ausgaben von mehr als 6 Milliarden US-Dollar verbunden, heißt es weiter. „Die internationale Öffentlichkeit muss Peking deutlich darin erinnern, dass es den Dialog mit den Tibetern suchen muss, anstatt die Spannungen in Tibet mit solcher Propaganda zu verschärfen“, schloss Müller.
zurück zur Übersicht

ANMELDUNG NEWSLETTER

Bleiben Sie über Tibet und
die Arbeit der ICT informiert!

ANMELDUNG NEWSLETTER

Bleiben Sie über Tibet und
die Arbeit der ICT informiert!

JETZT SPENDEN

Spendenkonto
IBAN: DE24370205000003210400
BIC: BFSWDE33XXX

 

MITGLIED / UNTERZEICHNER /
MITGLIED IM TRÄGERVEREIN

  

 

JETZT FOLGEN

   

JETZT SPENDEN

Spendenkonto
IBAN: DE24370205000003210400
BIC: BFSWDE33XXX

 

MITGLIED / UNTERZEICHNER /
MITGLIED IM TRÄGERVEREIN

  

 

 

JETZT FOLGEN